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Der nachhaltige Umgang und die Sicherung von Rohstoffressourcen und deren Qualität, sind eine Grundvoraussetzung für den Bestand und Erfolg eines Industrielandes wie Deutschland. Die Abhängigkeit von Drittstaaten, die immer knapper werdenden primären Ressourcen sowie die erhebliche Einsparung von CO2-Emissionen, sprechen deutlich für das Recycling von Sekundärressourcen.
Bei metallverarbeitenden Betrieben fallen gewaltige Mengen an Sekundärressourcen in Form von Eisen- und Nichteisenschrotten an. Auch wenn Schrotte unendlich oft in Stahlwerken, Gießereien und Metallhütten einsetzbar sind, sollte bereits bei der Entstehung der Schrotte auf eine nachhaltige Sortierung und Handhabung geachtet werden, um diese weitgehend ohne Qualitätsverluste wieder in den Stoffkreislauf zurückführen zu können und um die innerbetrieblichen Abläufe sowie Erlöse zu optimieren.
In diesem Beitrag wird eine Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen Produktionsbetrieben und Recyclingbetrieben aufgezeigt, um eine optimale inner-, zwischen- und überbetriebliche Lenkung von Schrotten zu erreichen. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und gibt weitere Handlungsempfehlungen.
Der Handel mit legierten Metallschrotten ist ein globales Geschäft. Die Warenströme umspannen die ganze Welt, um Industrie- und Schwellenländer mit kritischen Rohstoffen zu versorgen. Der Schrott ist dabei ein knappes Gut und das Recycling durch die Wertigkeit der Materialien selbsttragend. Der vorliegende Beitrag zeigt die Besonderheiten im Handel und Recycling legierter Schrotte auf. Die Preisbildung der gehandelten Ware steht unter dem Einfluss immer volatilerer Rohstoffmärkte an die sich die Recyclingunternehmen anpassen müssen. Um die geforderten Qualitäten einhalten zu können, kommen modernste Technologien zur Erkennung und Sortierung von Legierungen zum Einsatz.
Der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen gehört zu den zentralen Themen der Nachhaltigkeitsdebatte. Immer wieder wird die Knappheit von Rohstoffen, insbesondere auch mineralischen Rohstoffen und Metallen, diskutiert, zuletzt im Zusammenhang mit dem starken Preisanstieg von Rohstoffen und der Verknappung der Seltenen-Erden-Metalle vor ca. 10 Jahren.
In einem historischen Abriss wird auf die Entwicklung in den vergangenen 100 Jahren eingegangen, denn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts sorgte man sich um eine ausreichende Versorgung der Wirtschaft mit Rohstoffen. Die Club-of-Rome-Studie "Die Grenzen des Wachstums" stellte in den 70er Jahren dann den Höhepunkt der Diskussion dar. Sie bezifferte auch Reichweiten für verschiedene Rohstoffe, die seitdem als Hinweis auf nicht nachhaltiges Wirtschaften angesehen werden.
Obwohl weltweit die Produktion und der Bedarf an mineralischen Rohstoffen dramatisch angestiegen sind, hat sich bis heute keine geologische Verknappung eingestellt. Die Probleme liegen vielmehr in monopolistischen Handelsstrukturen, sozial und ökologisch kritischen Produktionsbedingungen und einer komplexen und nicht elastischen Kuppelproduktion. Als Indikator dient heute die Kritikalität von Rohstoffen, die das Versorgungsrisiko und die wirtschaftliche Bedeutung qualitativ beschreibt. Für die Berücksichtigung ökologischer Aspekte fehlen dagegen noch geeignete Bewertungssysteme.
Tagungsband mit 12 Beiträgen des 7. Pforzheimer Werkstofftages, der am 27. September 2018 im CongressCentrum Pforzheim stattfand:
Schmidt, Mario:
Natürliche Ressourcen - wie knapp ist was?
(S. 5 - 16)
Geisler, Martin:
Recycling und Handel von legierten Metallschrotten
(S. 17 - 26)
Roodakker, Paul - Schweitzer, Roman:
Untersuchung zwischenbetrieblicher Schnittstellen am Beispiel von Sekundärmetallen
(S. 27 - 34)
Frömert, Jan - Matz, Alexander Martin - Jost, Norbert:
Leichtbau durch höchstfeste Stähle der "3. Generation": Minimierung der Legierungsgehalte durch innovative Wärmebehandlungskonzepte
(S. 35 - 47)
Woidasky, Jörg - Oßwald, Kai - Lang-Koetz, Claus:
Innovationen bei der Identifikation von Werkstoffen
(S. 48 - 60)
Marhöfer, Roger:
Stand der Technik und industrielle Anwendungen in der Ultraschallprüfung
(S. 61 - 72)
Däbritz, Michael - Koch, Daniel:
Energieeffiziente Variothermie im Kunststoffspritzguss
(S. 73 - 77)
Müller, Ingolf - Bauer, Philipp:
Neue Materialkonzepte und Funktionalisierung im Dialog für intelligente Strukturen und Ressourceneffizienz
(S. 78 - 89)
Kneer, Aron - Wirtz, M. - Yurtsever-Kneer, S. - Barbe, Stéphan - August, Anastasia:
Modern times need energy efficient modern materials
(S. 90 - 103)
Oßwald, Kai:
Effizientes Trennen mit High Speed Wire EDM
(S. 104 - 115)
Zilly, Andreas - Krampulz, Ruben - Kurdewan, Tom:
Einsatz der Röntgenfluoreszenzanalyse im modernen Werkstoffrecycling
(S. 116 - 126)
Kubelka, Pierre - Matz, Alexander Martin - Jost, Norbert:
Zelluläre Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffe - Stand der Technik und Recycling von zellulären partikular verstärkten Al-Basis Legierungen für den effizienten Leichtbau
(S. 128 - 142)
Der 21. Juni 1948 steht für die Währungsreform im westlichen Teil Nachkriegsdeutschlands. Damals gab es noch keine Bundesrepublik, und die Sowjetisch besetzte Zone wurde nicht einbezogen. Es war auch keine Reform deutscher Politiker oder Behörden, sondern eine Aktion, die maßgeblich auf Entscheidung und unter Federführung der amerikanischen Besatzungsmacht erfolgte. Warum also an diesem Ereignis anknüpfen bei einer Tagung zum Thema „70 Jahre Soziale Marktwirtschaft“?
Nun, es soll gezeigt werden, dass dies eine Reform von erheblicher wirtschaftspolitischer Bedeutung für die Etablierung einer marktwirtschaftlichen Ordnung war. Es war aber mehr als das! Es war für viele Zeitgenossen ein Tag mit großer symbolischer Wirkung und hoher psychologischer Wirkmächtigkeit. Der 21.Juni 1948 wurde von der Bevölkerung als entscheidender Tag des Neubeginns wahrgenommen, nicht – wie man meinen könnte – der Tag der Verkündigung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 und auch nicht die Konstituierung des Bundestags am 7. September 1949. Die Währungsreform war schließlich auch aus Sicht der Siegermächte des 2. Weltkrieges ein wichtiger Schritt. Die UdSSR antwortete mit der Blockade Westberlins, wo die neue DM ebenfalls eingeführt worden war. Die Währungsreform griff also über das Geschehen in Deutschland hinaus, denn sie vertiefte die Spaltung zwischen Ost und West, war damit zugleich ein wichtiger Baustein für die sich etablierende westliche Nachkriegsordnung.
Worauf basiert diese Einschätzung? Bevor dies näher ausgeführt wird, soll angesichts der Seminare füllenden Weite des Themas einige Eingrenzungen gemacht werden. Im Vordergrund der Ausführungen werden v.a. die realgeschichtlichen, nicht die ideengeschichtlichen Entwicklungen stehen. Es soll hier auch keine überquellende Ereignisgeschichte geliefert werden, sondern die grundlegenden Strukturen sollen verdeutlicht werden. Es wird also versucht, das historische Bild der Nachkriegszeit zu konturieren, in dem die Prinzipien der „Sozialen Marktwirtschaft“ Relevanz erlangten. Zudem soll der Zeitraum begrenzt werden. Das Hauptaugenmerk wird auf den Zeitraum von 1948 bis 1973 gelenkt; man hat diesen Zeitraum auch als die „Goldenen Jahre“ bezeichnet. Es ist eine Phase starken und stetigen Wirtschaftswachstums, wenn man von einer kurzen und leichten Rezession im Jahre 1967 einmal absieht. Anfang der 70er Jahre änderten sich dann aber nicht nur die realwirtschaftlichen Bedingungen der Bundesrepublik, man wird auch die Frage stellen müssen, ob die Wirtschaftspolitik damals noch dem Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft folgte. Schließlich wird sich die Darstellung auf die Situation und Entwicklung in den drei westlichen Besatzungszonen und der alten Bundesrepublik beschränken. Die Entwicklung in der Sowjetisch besetzten Zone und der DDR nahm einen völlig anderen Verlauf und folgte konträren Imperativen.
Die Metapher vom „Startschuss“ soll beibehalten werden und 4 Leitfragen untersucht werden:
- Warum bedurfte es überhaupt eines Startschusses? Hier geht es um die Ausgangsbedingungen Deutschlands in der zweiten Hälfte der 40er Jahre.
- Wie gestaltete sich der Startschuss? Welche Weichen wurden gestellt, um eine tragfähige Nachkriegsordnung zu etablieren?
- Welche Folgen hatte der Startschuss? Woran lässt sich der Erfolg des Neustarts ablesen? Dazu werde 4 wichtige Indikatoren angeboten.
- Schließlich: Wie ist der Startschuss heute einzuordnen? Wie beurteilen wir die ordnungspolitischen Reformen heute, mit dem distanzierteren Auge des historischen Betrachters?