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Das erfolgreiche Konzept des Technik-Forums an der Hochschule Pforzheim kann mit der diesjährigen 5. Ausgabe das erste kleine Jubiläum feiern. Auf den seit dem Jahr 2000 jährlich stattfindenden Technik-Foren werden die von der Max- und Erni-Bühler-Stiftung geförderten und finanzierten aktuellen Forschungsaktivitäten der Hochschule Pforzheim vorgestellt. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit im Jahre 1999 erfolgen sie in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen dem Labor für Werkstoffentwicklung und -prüfung sowie dem Labor für Laser- und Fertigungstechnik.
Bewährt hat sich die Aufteilung in einen fachlichen Teil (Workshop) inklusive einer Firmenpräsentation mit Maschinenvorführungen aus dem aktuellen Fertigungsprogramm der Bühler Walzmaschinen GmbH, Pforzheim, sowie einem Festvortrag im Rahmen des Studium-Generale der Hochschule.
Auch das diesjährige Technik-Forum vereinte wieder weit über 100 auf dem Gebiet der Kaltverformung von Metallen tätige Fachleute aus dem In- und Ausland zu intensiven fachlichen Diskussionen.
Eröffnet wurde der fachliche Teil von Herrn Norbert Jost mit einem Grundlagenvortrag über "Reibung und Verschleiß von Werkstoffen". Dieser Beitrag war der dritte einer kleinen aufeinander aufbauenden Reihe über die Zusammenhänge zwischen dem inneren Gefügeaufbau und den äußeren Eigenschaften von Werkstoffen, insbesondere im Hinblick auf Festigkeit und Verschleiß.
Den Anschluss bildete der Beitrag von Herrn Roland Wahl, der in seinem höchst anschaulichen Übersichtsvortrag die heutigen Möglichkeiten und "Aufgaben des Lasers im Werkzeugbau" darstellte. Dieses noch recht junge Gebiet eröffnet sehr reizvolle Potenziale, wenn es z.B. um Werkzeugreparaturen oder auch um eine lokale Panzerung von Werkzeugen geht. Von besonderem Interesse sind dabei Werkzeuge, die Hohlräume oder Hinterschneidungen aufweisen.
Der Aspekt von Werkzeugreparaturen mittels Lasereinsatz ist derzeit auch das Schwerpunktthema der eigenen experimentellen Arbeiten an der Hochschule Pforzheim. Hierzu gibt es in der Literatur bisher keine sehr brauchbaren Ergebnisse aus systematischen Untersuchungen in Bezug auf Variation der Laserparameter und ihrer Auswirkung auf das Werkstoffgefüge in und um die Laserspur. Dieses offensichtliche Defizit zu beseitigen haben sich Herr Dipl.-Ing. Andreas Baum und Frau Ursula Christian zum Ziel gesetzt. Erste sehr aufschlussreiche und vor allem vielversprechende Ergebnisse präsentierten sie in ihrem Vortrag "Auswirkungen des Lasereinsatzes bei der Reparatur von Werkzeugen". Ausgehend von den Verschleißmechanismen, die bei Werkzeugen, insbesondere der Kaltumformung, wirken, zeigen die beiden Referenten die theoretischen Möglichkeiten des Laserumschmelzens, anhand einer Eingliederung der für den Reparaturfall in Betracht zu ziehenden Laserverfahren, erstmals und gut durchstrukturiert auf.
Die industrielle Praxis wurde mit dem Beitrag "Betrachtung zur Breitung beim Kaltwalzen von Kupfer-Flach-Draht aus Runddraht mit und ohne Zwischenglühung" von Dr. Rainer Menge und Horst Bürkle vertreten. Die beiden Referenten zeigten in bemerkenswerter klarer und auch für Laien nachvollziehbarer Form, wie die speziellen Probleme hinsichtlich der Abstimmung des Einlauf- und Endquerschnitts, der erreichbaren Kantenqualität und der erreichbaren Breitentoleranz in Abhängigkeit von verschiedenen Stichfolgen auf einer innovativen Walzanlage ohne und mit Zwischenglühung gelöst werden können.
Eine ganz besondere Bereicherung des Tagungsprogramms und gleichzeitig den würdigen Abschluss des Technik-Forums 2004 stellte der Festvortrag von Dr.-Ing. E.h.Heinz Dürr, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG, dar. In seinen Ausführungen über seine drei Unternehmerleben (Eigentümer, Sanierer bei der AEG, Vorstand der Deutschen Bahn) betonte er in einem sehr lebendigen Vortrag die Verantwortung des Unternehmers für die Gesellschaft und die Verpflichtung, diese Verantwortung auch zu übernehmen. Herauszustellen ist seine die Zuhörer regelrecht mitreißende und begeisternde Vortragsart, für die er am Ende des Vortrags auch mit einem brandenden Beifall belohnt wurde.
Die Region Nordschwarzwald hat sich in den letzten Jahren mit großem Erfolg zu einem hochinnovativen Technologie-Zentrum der Metallbe- und -verarbeitung entwickeln können. Insbesondere die Unternehmen aus dem Bereich der Kaltverformung von Metallen konnten sich eine hervorragende Marktposition erarbeiten. Die Anwendung neuester, innovativer Techniken in der Produktion und bei der Produktgestaltung führten und führen in spezifischen Segmenten nicht selten sogar zu großer internationaler Wertschätzung.
Auch das am 14. November 2006 und seit Beginn der Kooperation der Bühler-Stiftung mit dem Studiengang Maschinenbau bereits zum siebten Male stattgefundene Technik-Forum erfreut sich einer großen Anerkennung. Es hat sich zu einer stabilen und kompetenten Plattform für den regionalen und überregionalen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Hochschule und Industrie entwickelt.
Bewährt hat sich die Aufteilung in einen fachlichen Teil (Workshop) sowie einem eingeladenen Festvortrag, der wieder gemeinsam mit dem Studium Generale stattfand.
Für den ersten Vortrag des Technik Forums konnte Professor Dr. Franz Wendl, Leiter des Lehrgebietes Werkstoffkunde der Hochschule Iserlohn und Geschäftsführer des Instituts für Umformtechnik, Hagen gewonnen werden. Er referierte über die Einsparpotentiale in Verbindung mit dem Einsatz von Umformwerkzeugen aus Keramik.
Rolf Bürkle, Geschäftsführer bei der Bühler & Co. GmbH Pforzheim, und Dr.-Ing. Rainer Menge, Geschäftsführer bei Niehoff-Bühler GmbH Pforzheim, erläuterten dem Fachpublikum eine spezielle Tänzerregelung beim Walzen. Mit dieser Technik wird erreicht, dass beim mehrgerüstigen Walzen die einzelnen Gerüste in ihrer Walzgeschwindigkeit bestmöglich synchronisiert werden und so der gesamte Produktionsprozess zu einer deutlichen Optimierung geführt werden kann.
Den Übergang von der Produktions- und Fertigungstechnik zur Analyse und Werkstoffentwicklung gestaltete Dipl.-Ing. Michael Schiller von Olympus, Hamburg. Er stellte das von Olympus entwickelte System LEXT vor, ein neuartiges, konfokales Laser Scanning Mikroskop, das 3-dimensionale, hochpräzise Messungen und gleichzeitig hoch aufgelöste Oberflächendarstellungen in Echtzeit ermöglicht. Erfreulicherweise konnte für die gesamte Dauer des Technik-Forums von Olympus ein Vorführgerät zur Verfügung gestellt werden, welches in den Pausen von den Forums-Teilnehmern überaus stark frequentiert wurde.
Den traditionellen Abschluss bildete wieder das erfolgreiche Forschungsteam der Hochschule Pforzheim, bestehend aus Dipl.-Ing. Andreas Baum und Ursula Christian. Sie berichteten über ihre aktuellsten Ergebnisse des von der Max- und Erni-Bühler-Stiftung geförderten Kooperationsprojektes. Das Laserauftragschweißen ist ein Beschichtungsverfahren, mit dem unter anderem sehr harte und verschleißfeste Schichten aufgebracht werden können. Für einen erfolgreichen industriellen Einsatz dieses Verfahrens müssen die optimalen Schichtwerkstoffe jedoch in Abhängigkeit der vielfältigen spezifischen Belastungen und den daraus resultierenden Verschleißmechanismen ausgewählt werden können. Es wurde gezeigt, dass ein im Rahmen dieser Arbeiten entwickeltes Verfahren hervorragende Ergebnisse liefern und so erstmals für die ersten industriellen Anwendungen qualifiziert werden kann.
Eine ganz besondere Bereicherung des Programms und gleichzeitig den würdigen Abschluss des Technik-Forums 2006 stellte der Festvortrag von Senator h.c., Dipl.-Volkswirt Erwin Staudt, ehem. Vorsitzender der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH und Präsident des VFB Stuttgart dar. In seinen Ausführungen zu den "Strategien zum Erfolg – Sport und Wirtschaft im Vergleich“ stellte er nach einem einführenden Vergleich der für den Laien doch sehr erstaunlichen Gemeinsamkeiten zwischen Sport- und Wirtschaftsunternehmens die wesentlichen Zielführenden Strategien heraus. Im Anschluss an die höchst anschaulich gestaltete und vorgetragene Festrede entwickelte sich eine angeregte und interessante Diskussion, die beim abschließenden Buffet noch intensiv fortgesetzt wurde.
Das im November 2008 veranstaltete Technik-Forum war ein Jubiläum besonderer Art, denn es machte die runde Anzahl von mittlerweile zehn erfolgreichen Technik-Foren an der Hochschule Pforzheim (inkl. einem in Iserlohn) voll. Auch dieses Mal folgten der Einladung nach Pforzheim wieder zahlreiche auf dem Gebiet der Kaltverformung von Metallen tätige Fachleute aus dem In- und Ausland und nutzten die Tagung zu intensiven fachlichen Diskussionen.
Auf den seit dem Jahr 2000 jährlich stattfindenden Technik-Foren werden u.a. die von der Max-und Erni-Bühler-Stiftung geförderten und finanzierten aktuellen Forschungsaktivitäten der Hochschule Pforzheim vorgestellt. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit im Jahre 1999 erfolgen sie in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen dem Labor für Werkstoffentwicklung und -prüfung sowie dem Labor für Laser- und Fertigungstechnik.
Auch bei diesem Forum wurde an der bewährten Aufteilung in einen fachlichen Teil (Workshop) sowie einem eingeladenen Festvortrag, der wieder gemeinsam mit dem Studium Generale stattfand, festgehalten.
Für den ersten Vortrag des Technik Forums konnte Professorin Frau Dr. Britta Nestler, Leiterin des Exzellenzinstituts "Center of Computational Materials Science and Engineering (CCMSE)" an der Hochschule Karlsruhe gewonnen werden. Sie referierte über neue Möglichkeiten der Computersimulation in der Werkstoffkunde. So können durch mathematisch-physikalische Modelle z.B. die Mikrostrukturen der eingesetzten Materialien visualisiert werden. Diese Technik kann u.a. zur Ermittlung von Werkstoffeigenschaften unter unterschiedlichen Prozessbedingungen, Verarbeitungsmethoden oder auch in anderen Materialzusammensetzungen eingesetzt werden. Auf diese Weise wird es in Zukunft möglich sein, schon am Rechner die für ein bestimmtes Beanspruchungsprofil am optimalsten geeigneten Werkstoffe zu finden.
Im Anschluss stellte Dipl.-Ing. (FH) Andreas Baum, wiss. Mitarbeiter und Doktorand im Fertigungstechniklabor der Hochschule Pforzheim mit seinem Beitrag "Potenziale des Laserauftragsschweißens im industriellen Einsatz - Perspektiven aus dem gemeinsamen Forschungsprojekt der Hochschule Pforzheim mit der Max-und Erni-Bühler-Stiftung" alle bisher erarbeiteten Ergebnisse gesamthaft und systematisch strukturiert vor und konnte so mit diesem letzten Beitrag in der langen Reihe der bisher präsentierten Ergebnisse einen höchst erfolgreichen Abschluss dokumentieren.
Ein weiteres Highlight aus dem Bereich innovative Werkstoffe wurde mit dem Vortrag zu neuen Hochleistungs-Hartstoffbeschichtungenvon Dr.-Ing. Jörg Vetter, Geschäftsbereichsleiter, Sulzer Metaplas GmbH, gelegt. Er stellte Ergebnisse vor, mit denen Anwender schnell und effektiv in der Lage sind, die für ihre Anforderungen besten Hartbeschichtungen auszuwählen. Der Schwerpunkt lag dabei auf Plasmabeschichtungen, die bei der richtigen Auswahl herausragende Kombinationen aus einerseits hoher Härte und Verschleißfestigkeit und auf der anderen Seite so wichtigen Eigenschaften wie Duktilität und Korrosionsfestigkeit ermöglichen.
Frau Ursula Christian, wiss. Mitarbeiterin des Werkstoffentwicklungs- und Prüflabors der Hochschule Pforzheim referierte dieses Jahr über "Werkstofftechnische Untersuchungen zur Klärung von Verarbeitungsproblemen und Ausfallursachen", eines ihrer Spezialgebiete der Werkstoffprüfung und -analyse. Dieser Beitrag stellte in sehr anschaulicher und anwenderfreundlicher Weise nahezu alle Arten von Fehlern, die bei der Umformung von Metallen entstehen können, deren richtiges Erkennen und letztlich auch geeignete Maßnahmen zur Vermeidung vor.
Den Abschluss des diesjährigen fachlichen Teils bildete ein Vortrag rund um Kupfer-Legierungen, der von Herrn M. Sc. Andreas Zilly, wiss. Mitarbeiter und Doktorand im Werkstoffentwicklungs- und Prüflabor der Hochschule Pforzheim präsentiert wurde. Dabei präsentierte er einen sehr ausführlichen "Fortschrittsbericht zu mikrolegierten Kupferbasislegierungen", in dem er insbesondere auf die neuesten Erkenntnisse aus der Ermüdungsprüfung von bestimmten Bauteilen des Oberleitungssystems von Schnellzugstrecken einging.
Eine ganz besondere Bereicherung des Programms und gleichzeitig den würdigen Abschluss des Technik-Forums 2008 stellte der Festvortrag von Prof. Dr. Hanns Ruder, Professor für Theoretische Astrophysik an der Universität Tübingen, dar. In seinen Ausführungen "Was auch Einstein sicher gern gesehen hätte - Visualisierung relativistischer Effekte" stellte er die doch auf den ersten Blick häufig recht komplexen und für den Nichtphysiker vielleicht auch schwer verständlichen Aspekte der Einstein ́schen Relativitätstheorie in anschaulicher und bisher nicht gesehener Form vor. So demonstrierte Prof. Ruder z.B. mit Hilfe spezieller Videosequenzen, wie man sich die Annäherung an ein schwarzes Loch oder gar die Durchquerung eines Wurmlochs vorstellen kann. Mit einem virtuellen Stadtbummel in Lichtgeschwindigkeit fand der Vortrag ein ebenso spektakuläres wie lehrreiches Finale.