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Clickbait, der ganz große Wurf?

  • Spätestens seit YouTuber Logan Paul Anfang des Jahres (2018) in einem Video-Blog das Thema Suizid als Clickbait für mehr Klicks nutzte, ist das Thema Clickbait in aller Munde. Zwar nahm der YouTuber, dem auf dem gleichnamigen Netzwerk 18 Millionen Menschen folgen, das Video mit dem Titel „We found a dead body in the Japanese Suicide forest…“ frühzeitig von der Plattform, wurde es dennoch sechs Millionen Mal geklickt und landete auf Platz zehn der YouTube Trending-Liste. Bei der Aufmachung seines Videos bediente sich Paul einer reißerischen Überschrift und einem bearbeiteten Foto, das ihn und die erhängte Leiche eines Suizidopfers zeigte. Für viele, klare Methodiken des Clickbaitings. Als irreführend oder manipulativ geltend, genießen „Klickköder“1, wie sie im Deutschen genannt werden, bereits seit einiger Zeit einen schlechten Ruf. Überschriften wie „Als Frau sieht, was der Nachbarshund frisst, weint sie“2 oder „Mutter versucht ihre Kinder aus einer Polizeikontrolle zu befreien – und blamiert sich“3 hat jeder, der sich längere Zeit im Internet bewegt, bereits gesehen. Wurden bislang diese Praktiken den sozialen Netzwerken und unseriösen Medien zugeschrieben, sind Clickbaits mittlerweile auch auf den Online-Nachrichtenportalen und Social-Media-Kanälen bekannter Medien und damit in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. So betitelt z. B. der YouTube-Kanal des ZDF ein Video mit „Sensation! 300 Jahre alte Dose sprengt alle Erwartungen“4 oder der Stern einen seiner Artikel mit „Schnappschuss aus Café enthält ein er-staunliches Detail.“5 Jeder, der bereits auf einen solchen Titel geklickt hat, kennt das enttäuschende Gefühl, dass aufkommt, wenn der Inhalt die großen Erwartungen an den Artikel nicht erfüllt. Warum also klicken wir auf sie? Auch ist es für den Leser nicht immer leicht zu beurteilen, was Clickbait ist und was nicht. Dürfen Überschriften wie „Darum darf Trump nicht zu McCains Beerdigung“6 von Spiegel Online zwei-felsfrei mit den oben genannten Clickbait-Titeln in einen Topf geworfen werden? Zusätzlich drängt sich, den zweifelhaften Ruf von Clickbaits bedenkend, die Frage auf, weshalb bekannte und renom-mierte Medien diese verwenden und ihren guten Ruf scheinbar aufs Spiel setzten. Diesen Fragen wird sich innerhalb des theoretischen Teils der Arbeit gewidmet. Dabei werden die Merkmale von Click-baits, ihre psychologischen Grundlagen und der Wandel der Medienmärkte eingehend betrachtet. Wie bereits angesprochen, greifen immer mehr Medienunternehmen heute bei der Präsentation ihrer digitalen Inhalte auf Clickbait-Methodiken zurück. Für sie stellt sich dabei vor allem die Frage, welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Wie verfährt ihre Leserschaft mit diesen Clickbaits und welchen Einfluss hat die Kenntnis von Clickbaits auf den Umgang mit diesen: Entscheiden sich Leser, die Clickbaits kennen, anders als diejenigen, denen diese unbekannt sind? Um beide Fragen zu beant-worten, wurden folgende Fragestellungen erarbeitet: 1. Funktionieren Clickbaits? Besteht ein Zusammenhang zur Kenntnis von Clickbaits? 2. Werden Clickbait als glaubwürdig empfunden? Hat die Kenntnis von Clickbaits Einfluss auf diese Entscheidung? 3. Werden Clickbaits erkannt? Inwieweit spielt Erfahrung dabei eine Rolle? 4. Werden Clickbaits von bestimmten Medienunternehmen erwartet? 5. Was passiert, wenn ein Clickbait erkannt wird? Für Medienunternehmen, die darüber nachdenken, sich künftig des Clickbaitings zu bedienen oder dieses bereits anwenden, sind Erkenntnisse dieser Fragen von großem Interesse, zeigen sie doch mögliche Konsequenzen aus deren Verwendung auf. Zur Bearbeitung dieser Fragen wird aufbauend auf den in der Theorie dargelegten Kenntnissen, eine empirische Studie erarbeitet. Dafür werden in dem methodischen Teil der Arbeit Hypothesen gebildet, welche in der empirischen Studie beantwortet werden.

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frontdoor_oas
Metadaten
Author:Viktor Simon WaldschmidtGND
URN:urn:nbn:de:bsz:951-opus-173
Subtitle (German):eine Studie über die Verwendung von Clickbaits durch Online-Nachrichtenportale und deren Konsequenzen
Series (Serial Number):Beiträge der Hochschule Pforzheim (172)
Publisher:Hochschule Pforzheim
Place of publication:Pforzheim
Document Type:Working Paper
Language:German
Year of Completion:2019
Date of first Publication:2021/01/08
Release Date:2021/01/08
Tag:Deutschland; Elektronische Publikation; Experiment; Online-Marketing; Werbepsychologie; Werbewirkung
GND Keyword:Nachrichtenmarkt; Nachrichtenmagazin; Internet; Medienmarkt; Digitalisierung
Page Number:VIII, 65
DDC classes:300 Sozialwissenschaften / 330 Wirtschaft
000 Allgemeines, Informatik, Informationswissenschaft / 000 Allgemeines, Wissenschaft / 004 Informatik
Classification of Pforzheim University:Teilbibliothek Technik, Recht und Wirtschaft / Informatik
Teilbibliothek Technik, Recht und Wirtschaft / Wirtschaftswissenschaften
Licence (German):License LogoCreative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International